LED-Taschenlampen Test

2022-12-29 09:36:38 By : Ms. Elaine Yang

Beim Camping, beim Gassi gehen, auf der Jagd, im Haushalt, im Auto – eine gute Taschenlampe gehört zur Grundausstattung. Wir haben zwei wiederaufladbare LED-Leuchten mit USB-Anschluss getestet: Die günstige Anker Bolder LC90 und das Premiummodell Ledlenser P7R.

Wozu braucht man heutzutage noch eine Taschenlampe, wo doch jedes Smartphone eine eingebaute Leuchte hat? Nun, die Antwort ist ganz einfach: Leistungsstarke Taschenlampen sind bedeutend heller, robuster und ausdauernder. Die schwache Handy-Funzel kann beim abendlichen Spaziergang kein Gefühl der Sicherheit bieten – eine blendend helle Taschenlampe hingegen schon. Längst vorbei die Zeiten, als gelblich glimmende Glühbirnen und wenige Stunden Leuchtzeit der Standard waren: Moderne Taschenlampen setzen auf hochentwickelte weiße LEDs und kräftige wechselbare Akkus, die per Micro-USB-Buchse neue Energie beziehen. Also: Wer noch eine Taschenlampe aus den 1990ern zuhause hat, darf sie gerne in Rente schicken – und durch eines der folgenden Modelle ersetzen.

Der chinesische Hersteller Anker macht nicht nur Powerbanks und Ladegeräte, sondern auch Taschenlampen. Ein beliebtes Modell auf Amazon ist die Anker Bolder LC90 für 36,99 Euro (UVP), die beim Blick aufs Datenblatt staunen lässt. Die wasserdichte Leuchte (Schutzklasse IP56) ist aus Aluminium gefertigt (Länge: 15,8 cm), mit einer geriffelten Oberfläche. Der Akku mit 3.350 mAh lässt sich wechseln, der Micro-USB-Anschluss zum Laden ist unter der abschraubbaren Verschlusskappe versteckt – das Laden ist somit etwas umständlich.

Die höchste Leuchtstufe ist vom Hersteller mit einem Lichtstrom von 900 Lumen angegeben. Bei meinen Versuchen im Alltag stellte sich heraus, dass das mehr als genug ist. Vor allem in Innenräumen ist diese Stufe schon fast zu hell. Mit Fotos ist das nur schwer wiederzugeben: Bei beiden Taschenlampen haben wir es mit gleißend hellem, kalt-weißen Licht zu tun, das man keinesfalls aus Spaß einem anderen Menschen ins Gesicht halten sollte. Sowohl die Anker als auch die Ledlenser eignen sich technisch als „Tactical Flashlight“, um Angreifer für einige Sekunden zu blenden.

Die Bedienung erfolgt über einen einzigen Ein/Aus-Button auf der Hinterseite. Mit schneller Betätigung (ca. 1 Sekunde Abstand) wechselt man den Modus und schaltet dabei die Lampe ein/aus. Zur Auswahl stehen High (extrem hell), Medium (genau richtig, bis zu 6h Leuchtdauer), Low (okay für kleine Räume), Strobo (Episepsie-Gefahr!) und SOS (gut gemeint, aber eigentlich unnötig). Die Anker Bolder LC90 startet stets im zuletzt gewählten Lichtmodus. Insgesamt finde ich die Bedienung akzeptabel, aber nicht perfekt: Für mich wären die ersten 3 Modi genug. Noch besser wäre ein eigener Schalter zum Wechsel. So muss man um von Medium wieder zu High zu kommen, ganz schön oft den Schalter betätigen.

Der stufenlose Zoom mit dem verschiebbaren Lampenkopf ist praktisch, allerdings auch etwas schwergängig. Die Ausleuchtung ist einigermaßen gleichmäßig und zeigt nur wenige Lichtringe oder dunklere Bereiche.

Fazit: GIGA-Preistipp Taschenlampe. Die Anker Bolder LC90 bietet ein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis und bekommt meine Kaufempfehlung als zuverlässige Taschenlampe für den Alltag. Zwei davon nutze ich bereits privat: Eine hat ihren Platz im Keller, die andere ist im Handschuhfach im Auto.

Die Ledlenser P7R ist mit 99,90 Euro (UVP) deutlich teurer als viele Konkurrenten – dafür aber auch in fast allen Punkten „zu Ende gedacht“ und auf Höchstleistung getrimmt: Es handelt sich um eine der besten Taschenlampen, die man sich kaufen kann. Sie ist insgesamt kompakter gebaut als die Anker Bolder LC90, dafür aber eine Spur heller (laut Datenblatt 1.000 Lumen) und noch besser verarbeitet. Die P7R ist wasser- und staubgeschützt (IP54) und leuchtet bis zu 40 Stunden (niedrigste Stufe).

Die Bedienung beschränkt sich auf standardmäßig auf drei Lichtmodi (High, Medium, Low), auch hier erfolgt der Wechsel über den Ein-Aus-Schalter an der Verschlusskappe. Die Fokussierung wird mit dem leichtgängig verschiebbaren Lampenkopf eingestellt. Erstaunlich ist dabei, wie sauber der Lichtkegel stets wirkt: Kaum Ringe oder Schatten, super Ausleuchtung – die Ledlenser verfügt über ein hervorragendes Fokussiersystem. Ältere Taschenlampen und selbst meine halbwegs aktuelle Mag-Lite Mini 2AA LED wirken dagegen schon fast wie Laternen aus dem Mittelalter.

Etwas zwiegespalten bin ich bei der „Ladestation“ (Floating Charge System), an die die Ledlenser P7R zum Aufladen angedockt wird. Das ist zwar angenehm (kein Aufschrauben, kein Gefummel am Stecker) – setzt aber voraus, dass man das Originalkabel mit Magnet-Anschluss vor Ort hat. Ein optionaler USB-Anschluss wäre flexibler, sodass man etwa auf einem Ausflug spontan mit einer handelsüblichen Powerbank nachtanken könnte, während das Dock zuhause an der Wand installiert bleibt.

Zum hohen Preis kann ich zwei Dinge sagen: Erstens, wer im Haushalt eine Ledlenser P7R und eine Billiglampe vom Supermarkt zur Auswahl hat, wird immer die Ledlenser mitnehmen. Man braucht ja auch nicht zehn Taschenmesser aus allen Preisklassen, sondern nur ein einziges gutes. Zweitens: Über einen Bekannten kenne ich eine Pflegeeinrichtung, in der sich erst ein Nachtdienstmitarbeiter und nach einiger Zeit dann das ganze Team mit Ledlenser P7R ausgestattet hat. Im täglichen beruflichen Einsatz macht man keine Kompromisse.

Fazit: GIGA-Testsieger Taschenlampe. Die Ledlenser P7R ist durch und durch ein Premiumprodukt, das auch professionellen Ansprüchen gerecht wird. Wer täglich mit dem Hund raus muss, im Sicherheitsbereich/Nachtdienst arbeitet oder Outdoor-Hobbies nachgeht, sollte diese nützliche Anschaffung unbedingt in Betracht ziehen.

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